Volker Wieland rechnet nach Trump-Sieg nicht mit einem Handelskrieg ("Bloomberg TV")

Nach dem Wahlsieg von Donald Trump in den Vereinigten Staaten geht Prof. Volker Wieland nicht von tiefgreifenden Verwerfungen in den Handelsbeziehungen des Landes aus. Wieland rechnet zwar mit einigen protektionistischen Maßnahmen von Seiten Trumps. "Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass Trump sich auf einen Handelskrieg einlässt", sagte er gegenüber dem Sender Bloomberg TV. "Als offene Volkswirtschaft wäre Deutschland davon in großem Maße betroffen, aber auch die Vereinigten Staaten würden nicht davon profitieren."

In der Eurozone erwartet Wieland weiterhin eine expansive Geldpolitik. Seiner Einschätzung nach wird die Europäische Zentralbank (EZB) das Anleihekaufprogramm über den März 2017 hinaus verlängern. "Ich bin jedoch nicht der Ansicht, dass dies richtig ist", sagte Wieland. Die Regierungen in der Eurozone sollten die anhaltende Niedrigzinsphase nutzen, um Reformen anzugehen, mahnte er. Die niedrigen Risikoprämien für Staatsanleihen hätten dazu geführt, dass viele Regierungen in ihrer Marktdisziplin nachließen, sagte Wieland weiter.

Bloomberg TV: "Europe assessing Trump's global economic impact"
Volker Wieland, endowed chair of monetary economics at the Institute for Monetary and Financial Stability, discusses what changes for Europe in the aftermath of the U.S. election and the economic agenda of President-Elect Donald Trump. He speaks on "Bloomberg Markets".