Für Volker Wieland gibt es keinen Grund zur Abkehr vom Zwei-Prozent-Ziel ("FAZ")

Trotz des billionenschweren Anleihekaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) bleibt die Inflation im Euroraum unter dem angestrebten Ziel. Immer wieder gibt es Vorschläge, das Inflationsziel zu senken. Aus Sicht von Volker Wieland jedoch besteht dazu kein Anlass.

"Meine Erachtens böte die EZB-Strategie schon ein gutes Maß an Flexibilität", sagter Wieland gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Der EZB-Rat hat 2003 festgelegt, dass das Mandat der Preisstabilität bei einer Inflationsrate von mittelfristig unter, aber nahe zwei Prozent erreicht sei. Seit einiger Zeit gibt es nun eine Debatte, ob durch Faktoren wie Globalisierung, Digitalisierung und die demographische Entwicklung in den Industriestaaten die Inflation strukturell niedriger sein könnte, heißt es in der FAZ. Zuletzt hat auch der Chefvolkswirt der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) Hyun Song Shin angeregt, ein niedrigeres Inflationsziel zu erwägen.

Wieland zufolge besteht dazu allerdings keine Veranlassung. "Wie nahe an 2 Prozent das Ziel liegt, wurde nicht diskutiert", gibt er zu bedenken. Außerdem lenkt Wieland das Augenmerk auf andere Inflationsmaße. Die EZB solle "nicht sklavisch allein auf die Verbraucherpreise schauen", sagte er im Gespräch mit der FAZ.

FAZ: "Abschied vom magischen Zwei-Prozent-Ziel?"