Volker Wieland im TV-Interview zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Maßnahmen (Hessenschau)

Prof. Volker Wieland sieht die abermalige Verlängerung der Corona-Maßnahmen für die wirtschaftliche Entwicklung als vertretbar. "Die Wirtschaft ist in diesem Quartal empfindlich getroffen, aber es ist nicht so schlimm wie im vergangenen Jahr", sagte er in einem Interview in der Fernsehsendung "Hessenschau". Er rechnet mit einer wirtschaftlichen Erholung mit dem Ende des Lockdowns. Wichtig sei es, eine dritte Ansteckungswelle zu vermeiden.

Wieland geht davon aus, dass die Schuldenquote in der Coronakrise bis auf 70 Prozent steigt. "Das ist beherrschbar, das können wir wieder reduzieren". In der Finanzkrise sei die Schuldenquote von 60 auf 80 Prozent geklettert und anschließend innerhalb von zehn Jahren wieder auf 60 Prozent gesunken. Dabei könne man nicht erwarten, dass das derzeitige Niedrigzinsumfeld erhalten bleibe, warnte Wieland. "Die Regierung sollte darauf achten, dass die Ausgaben in Zukunft nicht so schnell steigen wie das Wachstum, damit wir aus dieser Verschuldung herauswachsen können".

Die Einschränkungen in Wirtschaftszweigen wie der Gastronomie, der Hotellerie und der Unterhaltung haben Wieland zufolge überschaubare Auswirkungen, da sie nur 8 Prozent der Wertschöpfung ausmachen. "In der Industrie und am Bau wird weitergearbeitet. Deshalb wird der Einbruch nicht ganz so dramatisch sein".

Interview mit Prof. Volker Wieland in "Hessenschau" (7:00 bis 11:30 min)