Für Volker Wieland ist die Einschätzung der EZB zu optimistisch (ARD-Magazin Plusminus, Tagesschau.de)

Worauf sich Verbraucher angesichts weiter steigender Preise einstellen müssen, hat das ARD-Magazin "Plusminus" in einem Beitrag gezeigt. Eine frühzeitige und moderate Reaktion hat die Europäische Zentralbank (EZB) nach Einschätzung von Prof. Volker Wieland verpasst. Schon im Januar 2021 habe es klare Signale für einen Inflationsanstieg gegeben.

Für dieses und das kommende Jahr erwartet die EZB eine höhere Inflation. Laut ihrer Prognose liegt sie bei mehr als 8 bzw. 5 Prozent, bevor sie dann wieder auf rund 2 Prozent zurückgeht. Wieland teilt diese Einschätzung nicht: "Für 2024 ist die EZB zu optimistisch." Die EZB müsse dafür sorgen, dass sich am Markt eine Trendwende einleite. Ihr Handeln ist aus Wielands Sicht nicht entschieden genug. "Die EZB müsste viel dezidierter vorgehen, so wie die amerikanische Notenbank Fed."

Zur Preisentwicklung in den 1970er Jahren sieht er Parallelen. Mit einem wichtigen Unterschied: Die Deutsche Bundesbank habe damals mit ihrer Politik dafür gesorgt, dass die Inflation nie zweistellig wurde.

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Tagesschau.de: "Inflation höher als in den 1970ern"