Helmut Siekmann zu den Auswirkungen der Niedrigzinspolitik auf die Banken ("Deutschlandfunk")

Angesichts der Zinsen, die Geldhäuser für ihre Einlagen auf den Konten bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zahlen müssen, will die Commerzbank nun prüfen, ob sie Bargeld nicht lieber in Tresoren verwahrt statt bei der Notenbank. Die Geldpolitik der EZB wird damit "ad absurdum geführt", urteilt Prof. Helmut Siekmann im Gespräch mit dem "Deutschlandfunk".

"Ich habe damit gerechnet, dass Finanzinstitutionen beginnen, Bargeld zu horten, wenn die negativen Nominalzinsen eine bestimmte Höhe erreichen", sagte Siekmann in der Sendung "Wirtschaft am Mittag". Wo der genaue Punkt liege, sei jedoch schwer zu sagen. Dies hänge davon ab, wie teuer die Verwahrung von Bargeld für die Finanzinistute sei.

Die wachsende Neigung zur Bargeldhortung sieht Siekmann kritisch. Weite sich die Tendenz aus, würden im Ergebnis "die von der EZB angestrebten Wirkungen teilweise ad absurdum geführt", sagte er.

Deutschlandfunk: "Wirtschaft am Mittag" (2:00 bis 5:52 min)