„Es ist mir unverständlich, dass nicht schon viel früher dafür gesorgt wurde, dass die Erdgasspeicher in Deutschland gefüllt sind und Terminals für die Anlieferung von Flüssiggas in Deutschland gebaut wurden. Umso mehr gilt es jetzt entsprechende Schritte zu unternehmen und eigene Erdgasquellen, soweit vorhanden, zu nutzen“, sagte Wieland der Börsen-Zeitung. Abgesehen von der Frage des Erdgases dürften die gesamtwirtschaftlichen Wirkungen seiner Einschätzung nach bei einem begrenzenten Krieg moderat bleiben, da die Handelsverflechtungen ansonsten sehr gering seien, sagte er dem "Handelsblatt".
Die Inflation dürfte durch die aktuellen Entwicklungen noch etwas mehr nach oben getrieben werden. Die EZB sieht Wieland vor der nächsten geldpolitischen Sitzung damit in einer schwierigen Lage. „Einerseits ist es allerhöchste Zeit, eine Wende in der Geldpolitik auf den Weg zu bringen, um die Inflation mittelfristig auf Normalmaß zu bringen. Andererseits wird das Timing, genau dann, wenn möglicherweise viele europäische Länder mit Fragen der Energieversorgung zu kämpfen haben, ungünstig erscheinen. Da ist eine gute Kommunikation gefragt, wie man einerseits auf mögliche kurzfristige Verwerfungen mit entsprechender Liquiditätsversorgung reagiert, aber die notwendigen Schritte für die Wende in der Geldpolitik liefert", sagte Wieland im Gespräch mit der "Börsen-Zeitung".
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