Warum wir Household Finance brauchen - Michael Haliassos im Porträt (The National Herald)

Worum geht es bei Household Finance und wofür ist es relevant? In einem Interview mit "The National Herald" spricht IMFS-Forschungsprofessor Michael Haliassos über seine Forschung zum Vorsorge- und Anlageverhalten sowie den Finanzierungsentscheidungen von Privathaushalten und zur Finanzbildung.

"Es gibt ein großes Interesse bei jungen Menschen, egal welches Geschlecht oder welche Herkunft. Man hat erkannt, dass wir alle finanzielle Entscheidungen treffen und lernen müssen, mit Chancen und Risiken umzugehen, ohne daran zu verzweifeln", sagt Haliassos, der auf die Anfänge zurückblickt, als es kaum Veröffentlichungen über das Sparen der Haushalte, das Portfolioverhalten, die Kreditaufnahme und die Investitionsentscheidungen von Einzelpersonen gab. Seitdem hat sich jedoch viel geändert. "Forscher und politische Entscheidungsträger haben die Bedeutung des der Altervorsorge erkannt, besonders vor dem Hintergrund des demografischen Wandels", so Haliassos. 

Heute ist die Verhaltensökonomik ein nicht mehr wegzudenkender Bereich der Wirtschaftswissenschaften. "Die enormen Finanzinnovationen haben sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Haushalte geschaffen". Haliassos zufolge haben die politischen Entscheidungsträger erkannt, dass die Finanzstabilität und die Auswirkungen der makroökonomischen Politik entscheidend von der Zusammensetzung des Haushaltsportfolios und der Vermögensverteilung abhängen. Auch im private Finanzsektor wird es immer wichtiger, das Verhalten der Kunden besser zu verstehen. "Die computergestützten Forschungsmethoden haben sich dramatisch verbessert und ermöglichen es uns, Modelle zu lösen, die auf analytischem Wege unmöglich zu lösen waren", erläutert er.

The National Herald: "Michael Haliassos: In the world of finance, households matter"