Seminar "Digitalisierung als Herausforderung für das Recht"
Algorithmen und die automatisierte Auswertung großer Datenmengen (Big Data) verändern Geschäftsmodelle wie auch soziale Praktiken in vielen Lebensbereichen. Beispiele reichen von sozialen Netzwerken und Suchmaschinen im Internet über die Neustrukturierung der Entwicklung, Produktion und des Vertriebs von Produkten (Industrie 4.0) oder den Einsatz von Algorithmen zur Kriminalitätsbekämpfung (predictive policing), zur Betrugsprävention (fraud detection), Forschungsanwendungen, vor allem im medizinischen Bereich bis hin zum Versicherungs- und Finanzmarktsektor (FinTech; RegTech). Dabei unterscheiden sich Wege, in denen Algorithmen innovative Anwendungen ermöglichen, nicht unwesentlich. Teilweise dienen sie zur zeitnahen, zentralen Auswertung von Daten nach vordefinierten Kriterien. Teilweise ermöglichen sie auf der Basis statistischer Korrelationen, Eigenschaften von Personen zu prognostizieren, etwa ihre Präferenzen, ihre Bonität, Krankheits- oder Versicherungsrisiken. Teilweise entwickeln sich Algorithmen in Abhängigkeit von den Ergebnissen der bisherigen Datenanalyse fort. Selbstlernende Algorithmen, künstliche Intelligenz und autonome Systeme arbeiten dadurch zu einem gewissen Grad selbständig und dynamisch, hängen gleichwohl von Trainingsdaten und der Gestaltung des selbstlernenden Algorithmus ab. Schließlich werden Algorithmen vor allem auf Grundlage der sog. blockchain-Technologie zur automatisierten und manipulationssicheren Durchsetzung eingesetzt.
Das Blockseminar wird querschnittsartig übergreifende Bausteine und Ansätze zur Regulierung algorithmenbasierter Anwendungen analysieren sowie einzelne Fragestellungen in ausgewählten Referenzgebieten, beispielsweise im Finanzmarktrecht, im Medienrecht oder bei der Regulierung digitaler Plattformen, vertiefen.
Das Seminar findet am 11. und 12.2.2019 voraussichtlich von 8 bis 18 Uhr im Raum RuW 1.101 statt.