„Die Goethe-Universität ist stolz, mit Volker Wieland einen hervorragenden Fachwissenschaftler in ihren Reihen zu haben, der seine Forschung zu Themen der Geld- und Währungspolitik nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch auf höchster politischer Ebene und in offenen gesellschaftlichen Foren erfolgreich zu vermitteln weiß“, sagte Uni-Präsidentin Prof. Birgitta Wolff in einer Feierstunde am Dienstag in Frankfurt.
„Professor Wieland zeichnet sich durch eine undogmatische wissenschaftliche Exzellenz aus“, hob Prof. Hermann Remsperger, Gründungsvorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Geld und Währung, in seiner Laudatio hervor. „Er positioniert sich mit konkreter Prägnanz zu Themen, die für die Ordnung des Geld- und Finanzwesens und mithin gesellschaftspolitisch relevant sind.“ Auf dem Gebiet der Geldtheorie und Geldpolitik habe Wieland mit seiner Forschung zu quantitativer Lockerung und Nullzinsgrenze Pionierarbeiten geleistet. „Er gehört nicht nur in Europa, sondern weltweit zur Spitzenklasse der Ökonomen“, sagte Remsperger weiter.
„Ich freue mich riesig über diese Auszeichnung. Mein zentrales Anliegen ist es, wissenschaftliche Modelle und Methoden zu entwickeln, die sich auf tatsächliche wirtschaftspolitische Probleme anwenden lassen, und die Ergebnisse in die wirtschaftspolitische Debatte zu tragen. Dabei liegt mir der Austausch mit Akteuren in den Notenbanken, Finanzmärkten und in der Fiskalpolitik besonders am Herzen“, sagte Wieland am Rande der Feier.
Wieland, Jahrgang 1966, ist seit 2012 Stiftungsprofessor für Monetäre Ökonomie am Institute for Monetary and Financial Stability (IMFS) der Goethe-Universität und Geschäftsführender Direktor des Instituts. Dort hat er unter anderem eine öffentliche Datenbank für makroökonomische Vergleichsmodelle aufgebaut. Seit 2013 ist er Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Zudem arbeitet er im wissenschaftlichen Beirat des Bundesfinanzministeriums mit und ist Mitglied im Kronberger Kreis, dem wissenschaftlichen Expertengremium der Stiftung Marktwirtschaft. Er hat verschiedene internationale Institutionen beraten wie die Europäische Notenbank, die finnische Zentralbank und das Federal Reserve Board sowie die Europäische Kommission.
Die Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung wurde 2007 in Frankfurt gegründet und ist der Förderung von Wissenschaft, Forschung und Lehre an der Goethe-Universität gewidmet. Sie basiert auf dem Stiftungsvermögen von 33 Millionen Euro, das das Frankfurter Bankiersehepaar Kassel hinterlassen hat. Damit unterstützt die Stiftung verschiedene Projekte der Universität und ehrt unter anderem den „Scientist of the Year“ der Goethe-Universität.
Das IMFS ist ein wissenschaftliches Zentrum der Goethe-Universität Frankfurt. Aufgabe des IMFS ist die interdisziplinäre wirtschafts- und rechtswissenschaftliche Forschung und Beratung in den Bereichen Geld und Währung. Im Bewusstsein der Öffentlichkeit soll das Wirken des IMFS die Bedeutung stabilen Geldes stärken und fördern. 2007 aus einer Initiative der Stiftung Geld und Währung entstanden, wird das IMFS seine interdisziplinäre Forschung mit Unterstützung der Stiftung Geld und Währung und der Goethe-Universität in den nächsten zehn Jahren weiter ausbauen. Noch stärker im Fokus der Forschungsarbeit stehen zukünftig die Aufgaben, Kompetenzen und Befugnisse von Zentralbanken in Geldpolitik, Regulierung und Finanzaufsicht.
Laudatio von Prof. Hermann Remsperger (PDF)
Börsen-Zeitung: "Wirtschaftsweiser Wieland erhält Preis der Kassel-Stiftung"