Volker Wieland fordert mit Sachverständigenrat im neuen Gutachten "Zeit für Reformen"

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat an diesem Mittwoch sein Jahresgutachten 2016/17 mit dem Titel "Zeit für Reformen" an Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin übergeben. Die Mitgliedstaaten im Euro-Raum sollten den Rückenwind des Aufschwungs für Strukturreformen nutzen, fordert der Rat in seinem Gutachten.

Da nach wie vor erhebliche strukturelle Probleme bestünden, sei der Aufschwung nicht selbsttragend. "Der Reformeifer ist erlahmt, und einige Mitgliedstaaten lassen die notwendige Haushaltsdisziplin vermissen. Die Geldpolitik der EZB verdeckt diese Probleme und gefährdet zunehmend die Finanzmarktstabilität", mahnt der Sachverständigenrat.

Für das laufende Jahr erhöhte der Rat seine Konjunkturprognose und rechnet nun mit einer Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,9 Prozent im Jahr 2016. Für 2017 geht der Rat von einem Zuwachs um 1,3 Prozent aus. Für den Euro-Raum prognostiziert der Sachverständigenrat ein reales Wachstum von 1,6 Prozent im Jahr 2016 und 1,4 Prozent im Jahr 2017.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist ein unabhängiges Gremium der wirtschaftswissenschaftlichen Politikberatung. Es besteht aus fünf Mitgliedern, derzeit Prof. Dr. Christoph M. Schmidt, Prof. Dr. Peter Bofinger, Prof. Dr. Lars P. Feld, Prof. Dr. Isabel Schnabel und Prof. Volker Wieland, Ph.D.

Pressemitteilung des Sachverständigenrats (PDF)
Jahresgutachten 2016/17 "Zeit für Reformen" (PDF)

Meldung zur Übergabe des Jahresgutachtens an Kanzlerin Angela Merkel (mit Video)
Statement von Kanzlerin Angela Merkel

Das Jahresgutachten in den Medien:
ARD-"Tagesschau" (mit Video)
ZDF-"heute-Nachrichten" (Video, Start: 3:00 min)
Deutsche Welle TV: Interview mit Volker Wieland "Germany's 'economic experts' call for fiscal discipline" (Video)

Financial Times: "Economists urge Germany to keep door open to Chinese companies"
Times: "Wise men are urging Merkel to prevent Britain from leaving"

Börsen-Zeitung: "Scharfe Kritik an EZB-Politik"
FAZ: "Erhebliche Risiken für die Finanzstabilität"
Wiwo.de: "Wirtschaftsweise kritisieren Bundesregierung und EZB"
Reuters/Börse Online: "Wirtschaftsweise fordern vorzeitiges Ende der EZB-Anleihekäufe"
FAZ: "Sachverständigenrat kritisiert EZB"
Deutsche Welle: "Wirtschaftsweise warnen, fordern, rüffeln"
Handelsblatt: "Wachstum soll geringer ausfallen als erwartet"
Reuters: "Wirtschaftweise erwarten 2017 weniger Wachstum "