Volker Wieland: "Notenbanken können nicht zahlungsunfähig werden" (FAZ, ZDF)

Die Deutsche Bundesbank kann auch für 2023 keinen Gewinn in den Bundeshaushalt überweisen - und dies zum vierten Mal. Operativ schreibt sie einen Verlust. Warum die Notenbank trotzdem weiter Geldpolitik betreiben kann, erläutert Prof. Volker Wieland im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und den ZDF-"heute-Nachrichten".

Anders als bei einer Geschäftsbank ist es nicht das Ziel einer Notenbank, möglichst hohe Gewinne zu erwirtschaften, wie die FAZ zusammenfasst. "Notenbanken können zudem nicht zahlungsunfähig werden, weil sie ja das gesetzliche Zahlungsmittel selbst in Umlauf bringen", so Wieland. Eine Notenbank könne daher immer ihre Verbindlichkeiten begleichen. Technisch gesehen bestehe kein Hindernis, die Aufgaben zu erfüllen.

"Die Notenbank kann sich über zukünftige Gewinne wieder ein positives Eigenkapital erarbeiten und bis dahin negatives Eigenkapital buchen", erläutert Wieland weiter und sagte auch im ZDF: "Die Notenbank kann Verluste nach vorne tragen in der Erwartung, dass zukünftige Gewinne ihr letztlich helfen, die Verluste auszugleichen". Solch eine Situation ist keineswegs ungewöhnlich. Als Beispiel verweist Wieland auf die Notenbanken in Tschechien, der Schweiz und Israel, die auch mit negativem Eigenkapital weiter eine stabilitätsorientierte Geldpolitik betrieben hätten, sowie die Situation der Bundesbank in den 1970er Jahren.

Risiken sieht Wieland allerdings bei der Reputation einer Notenbank, sollte diese Phase länger anhalten, so die FAZ.

Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Milliardenverlust aus Zinsgeschäft"

ZDF-"heute-Nachrichten":Bilanz der Deutschen Bundesbank"