Volker Wieland warnt vor Gefahren für Finanzsektor durch Niedrigzinspolitik ("Frankfurter Allgemeine Zeitung")

Nach Auffassung von Volker Wieland wird die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrer Geldpolitik immer mehr zum Teil des Problems und destabilisiert den Finanzsektor. Die Notenbanken hätten zu Recht in der Finanzkrise und der europäischen Schuldenkrise mit Zinssenkungen und quantitativen Lockerungsmaßnahmen reagiert, sagte Wieland der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Inzwischen beharrten Fed und EZB jedoch viel zu lange auf der Niedrigzinspolitik.

"Damit werden sie mehr und mehr Teil des Problems. Es bauen sich Risiken für den Finanzsektor auf, insbesondere im Bankensektor geht die Profitabilität zurück, risikoreiche Anlagen nehmen zu, und längerfristig ist gefährlichen Zinsänderungsrisiken zu rechnen", sagte Wieland der FAZ. Durch die rekordniedrigen Zinsen auf langfristige Staatsanleihen sieht Wieland bei den Regierungen weiterhin Spielraum für die Ausgabenpolitik, während sie notwendige Strukturreformen verschleppten.

FAZ: "Wirtschaftsweiser Wieland: EZB destabilisiert Finanzsektor"

auch:
Spiegel Online: "Wirtschaftsweiser gegen Niedrigzinspolitik: Es bauen sich Risiken auf"
Reuters: "Deutsche-Bank-Chef: EZB-Geldpolitik richtet Schaden an"