Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hatte erst Anfang November bei der Veröffentlichung seines jährlichen Gutachtens seine Prognose für das Wirtschaftswachstum 2018 zurückgenommen und für 2019 auf 1,5 Prozent gesenkt. Mit ausschlaggebend für den Dämpfer im dritten Quartal sei vor allem die schwächere Nachfrage in der Automobilindustrie, hieß es in der Begründung. Wieland zufolge ist dies jedoch nicht besorgniserregend. Dies deute auf eine Verlangsamung des Wachstums hin, sagte er. "Es ist kein Anzeichen für eine Rezession".
Wieland kritisierte, dass Deutschland sich nicht ausreichend vorbereite auf Herausforderungen wie den demographischen Wandel. "Wäre es nicht selbstverständlich, das Renteneintrittsalter an die längere Lebenserwartung anzupassen?", sagte er.
Einer Digitalsteuer, wie sie derzeit innerhalb der EU diskutiert wird, erteilte Wieland eine Absage. "Gewinne auf diese Weise mit Steuern zu belegen ist nicht der richtige Weg". Deutschland sollte vielmehr dem Beispiel anderer Länder wie Frankreich oder den USA folgen und ebenfalls Steuern senken, forderte er.
CNBC: "German economy is sensitive and more fragile than people think"