Warum die gefühlte Inflation höher ist als die gemessene (Handelsblatt)

Immer wieder wird kritisiert, dass die gemessene Inflation nicht unbedingt wiedergibt, wie die Preisentwicklung wahrgenommen wird. Im Gespräch mit dem "Handelsblatt" erklärt Prof. Volker Wieland, welche Auswirkungen die unterschiedliche Handhabung von Mieten und selbstgenutztem Wohneigentum auf die Inflationsmessung haben.

„Die Ausgaben der Verbraucher für die Miete sind bereits ein großer Bestandteil des Warenkorbs. Dabei wird jedoch vernachlässigt, dass die Verbraucher, die in eigenen Immobilien wohnen, ebenfalls damit verbundene Anschaffungs- und Erhaltungskosten haben. Dies sollte berücksichtigt werden.“ In südeuropäischen Ländern sei dieses Phänomen aufgrund der höheren Eigentumsquote noch bedeutender, sagte Wieland weiter.

Die Europäische Zentralbank (EZB) betrachtet die Inflationsentwicklung auf Basis des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI). Selbstgenutztes Wohneigentum wird dabei nicht berücksichtigt.

Handelsblatt: "Warum die gefühlte Inflation so viel höher ist als die gemessene"