Volker Wieland rechnet mit höherer Inflation (Handelsblatt)

Prof. Volker Wieland geht sowohl kurz- als mittelfristig von einem Anstieg der Inflationsrate aus. "Drei Prozent Inflation in Deutschland sind am Ende des Jahres möglich", sagte er im Gespräch mit dem "Handelsblatt". Dabei rechnet er damit, dass die Preise auch nach dem Ende der Coronakrise auf einem höheren Niveau bleiben werden.

"So könnte die Inflationsrate in den nächsten drei bis fünf Jahren auch mal auf drei bis vier Prozent steigen", sagte er weiter. Ein Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik wird damit schwieriger. Denn die hohen Schuldenstände erschweren es den Notenbanken Wieland zufolge, die Zinsen anzuheben. "Der politische Druck auf die Notenbanken wird jedenfalls hoch sein", warnte er.

Angefacht hat die Diskussion über einen möglichen Inflationsanstieg auch das Buch "The Great Demographic Reversal". Die Ökonomen Charles Goodhart und Manoj Pradhan haben darin vier Thesen dargelegt, weshalb die Zeiten niedriger Inflation sich dem Ende zuneigen.

Handelsblatt: "Die Inflationsgefahr wächst" (€)

Im Januar diskutierten die Ökonomen Goodhart und Pradhan ihre Theorien in einem IMFS Policy Webinar mit dem ehemaligen EZB-Ratsmitglied Peter Praet und Volker Wieland. Das Video der Veranstaltung finden Sie hier.