"Die Gefahr der auseinanderdriftenden Geldpolitik von EZB und Fed" - Gastkommentar von Volker Wieland ("Wall Street Journal")

In einem Gastbeitrag für das "Wall Street Journal" warnt Professor Volker Wieland vor den mit Spannung erwarteten Sitzungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der amerikanischen Notenbank Fed vor den Gefahren abweichender geldpolitischer Strategien.

Marktbeobachter rechnen nach den Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi mit einer weiteren geldpolitischen Lockerung. Doch Volker Wieland sieht keine schlagkräftigen Argumente, um das Quantitative Easing (QE) weiter auszuweiten. "Es gibt keine Anzeichen dafür, dass QE dazu beigetragen hat, das Wachstum zu stimulieren", sagte er im Gastbeitrag.

Statt die Kreditvergabe anzukurbeln, wirkten sich die über längere Zeit niedrigen Zinsen nachteilig auf Finanzintermediäre aus. Die lockere Geldpolitik verleite Banken und Versicherungen, höhere Risiken einzugehen, um die sinkenden Margen abzufedern. Dies wiederum berge große Gefahren für die Finanzstabilität, urteilt Wieland. Seiner Einschätzung nach sollte die EZB deshalb ihre expansive Geldpolitik sofort abschwächen.

Wall Street Journal: "The Danger of Diverging Monetary Policies"