2014
28.01.2014
Andreas Dombret, Deutsche Bundesbank
“The State as a Banker?"
In the aftermath of the financial crisis, many people have lost confidence in the economic system. During this time, the links between bank risks and sovereign risks have become much stronger. In the IMFS Distinguished Lecture on Tuesday, 28 January, Andreas Dombret, member of the Executive Board of the Deutsche Bundesbank took a closer look on how the lines between the public and the financial sector have faded and could be redrawn again. Due to implicit guarantees a close relationship between the state and the bank has evolved. The links between bank risks and sovereign risks have become much stronger in recent years, the central banker, who is in charge of Financial Stability and Risk Controlling, warned in his speech "The State as a Banker?". "Blurring the lines between the state and banks risks deforming our market economy and our thinking about it", he said.
According to Mr. Dombret the lines between the state and the banks can only be successfully redrawn if the state provides a framework in which the private sector can operate. Therefore, Mr Dombret emphasized the need to establish the Single Resolution Mechanism as a central pillar of the European banking union, implementing the bail-in principle as a rule as it is currently foreseen by the finance ministers of the EU. By this means, if banks incur losses in the future, shareholders and creditors will be first in line to bear these losses; taxpayers come last.
Five years after the Lehman insolvency, according to Mr Dombret the "too big to fail" problem could still damage the global financial system. In his opinion, only if the threat of failure was credible, it might encourage banks to behave prudently. In order to achieve this, a consistent legal framework across is required. "We need well-designed and credible bail-in procedures", Mr Dombret said in his speech referring to practicable bail-in procedures and higher capital buffers as two sides of the same coin. "The state is not a good banker and should not try to become a banker", the central banker said. The state should only take on this role in the most exceptional cases, if at all.
05.03.2014
Jaime Caruana, General Manager, Bank for International Settlements (BIS)
“Global Liquidity: Where It Stands, and Why It Matters”
In seinem Vortrag am 5. März bezeichnete der Generaldirektor der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), Jaime Caruana, die globale Liquidität als die „Leichtigkeit der Finanzierung“ im globalen Finanzsystem. Er wies in seiner Rede darauf hin, dass wir in eine neue Phase der globalen Liquidität eintreten und forderte die Zentralbanken auf, den Kurs der Normalisierung beizubehalten.
Während die Zentralbanken vorsichtig zu normaleren geldpolitischen Einstellungen zurückkehren, „ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Erwartungen zu steuern, sowohl in Bezug auf ihre Pläne als auch auf die Unsicherheiten“, sagte Caruana. Während dieses Prozesses haben sich die Erwartungen verschoben und die Portfolios angepasst, was zu einer gewissen Volatilität auf den Finanzmärkten geführt hat, erklärte er. Daher sollten sich die Zentralbanken nicht von den mit dieser Anpassung verbundenen Unwägbarkeiten ablenken lassen“, fügte Caruana hinzu. Dem BIZ-Chef zufolge sollten sie sich nicht zu sehr von gelegentlichem disinflationärem Druck beunruhigen lassen.
Caruana betonte jedoch, dass die Geldpolitik „nur ein Teil des Bildes“ sei. Daher appellierte er, an den Reformen des Finanzsystems und der Realwirtschaft festzuhalten. „Die Länder müssen Strukturreformen durchführen“, sagte er. „Schulden müssen zurückgezahlt und gegebenenfalls getilgt oder umstrukturiert werden.
Da der Finanzzyklus in der Regel länger dauert als der herkömmliche makroökonomische Konjunkturzyklus, seien Ungleichgewichte oft schwer zu schützen, betonte Caruana. Bei ihrer Analyse des Finanzzyklus nimmt die BIZ daher das BIP-Wachstum, die Geldströme, die Veränderungen der Vermögenspreise und die Geldpolitik genauer unter die Lupe.
Ziel der BIZ ist es, die Zentralbanken bei ihrem Streben nach Währungs- und Finanzstabilität zu unterstützen, die internationale Zusammenarbeit in diesen Bereichen zu fördern und als Bank für Zentralbanken zu fungieren. Daher wird die in Basel ansässige BIZ oft als die Zentralbank der Zentralbanken bezeichnet.
Die BIZ wurde am 17. Mai 1930 gegründet und ist die älteste internationale Finanzorganisation der Welt. Der BIZ gehören derzeit 60 Mitgliedszentralbanken an, die alle berechtigt sind, an den Generalversammlungen teilzunehmen und abzustimmen.
Jaime Caruana ist seit 2009 Generaldirektor der BIZ. Als Generaldirektor der Bank führt er die vom Verwaltungsrat festgelegte Politik aus. Von 2000 bis 2006 war Jaime Caruana Gouverneur der Bank von Spanien und in dieser Funktion Mitglied des EZB-Rats.