Neues IMFS Working Paper zur Bankenunion von Prof. Tobias Tröger

Die makroprudenziellen Instrumente im Rahmen der Bankenunion reichen der Europäischen Zentralbank nicht, um übermäßige Kreditvergabe auf wichtigen Märkten zu drosseln. Zu diesem Schluss kommt Tobias H. Tröger, Professor für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht sowie Rechtstheorie an der Goethe-Universität Frankfurt, im IMFS Working Paper Nr. 93. Tröger, Assoziierter Professor am IMFS, hat sich mit in seinem Paper mit dem Einfluss der Finanzmarktregulierung auf die Marktbedingungen in der Bankenunion auseinandergesetzt und dabei auch den Hypothekenmarkt untersucht.

Ausgehend von der Analyse der makroprudenziellen Instrumente und der Rollen der nationalen und internationalen Aufsichtsbehörden in der Bankenunion sowie des Abwicklungsmechanismus legt Tröger dar, dass die Bankenabwicklungsrichtlinie diskretionäre Spielräume beim Bail-in-Verfahren erlaubt. „Das bloße Vorhandensein der Abwicklungsinstrumente ist keine Garantie dafür, dass die politischen Akteure sie auch jedes Mal konsequent anwenden“, schreibt Tröger. In seinem Working Paper beschreibt er die Bail-in-Instrumente als regulatorische Maßnahme, um die Einbeziehung des Privatsektors zu gewährleisten, wenn eine Bank ins Straucheln geraten ist. Aufgrund diskretionärer Spielräume sei es für Investoren jedoch schwierig, ihr jeweiliges Risiko, als Gläubiger in die Haftungskaskade einbezogen zu werden, abzuschätzen, erklärt Tröger. Folglich gebe es auch weiterhin Abweichungen bei den Ausfallwahrscheinlichkeiten.

Tobias H. Tröger
"Regulatory Influence on Market Conditions in the Banking Union"
(PDF, 796 KB)