Neues Working Paper zeigt die Konstruktionsfehler der EU-Einlagensicherung

Die EU-Kommission treibt die Vorbereitungen zur Einführungen einer Einlagensicherung auf europäischer Ebene (European Deposit Insurance Scheme, EDIS) weiter voran. Bis Oktober soll eine neue Studie zu den qualitativen und quantitativen Folgen vorliegen. Helmut Siekmann weist in seinem Working Paper auf die Fallstricke des Entwurfs hin.

Statt die Einlagensicherungssysteme auf der Ebene der Mitgliedstaaten anzugleichen, strebe die Kommission nun eine Einlagenversicherung auf europäischer Ebene an, kritisiert Siekmann. „Ob eine solche Versicherung tatsächlich ihren Zweck erfüllen kann, hängt entscheidend davon ab, ob sie über hinreichende Mittel verfügt, um den Entscheidungsfall zu bewältigen“. Die Zielausstattung des Fonds sei deutlich zu gering angesetzt.

Doch selbst wenn weitere Mängel in der Ausgestaltung wie die Festlegung der Beiträge und die Ermittlung von Ausfallwahrscheinlichkeiten beseitigt würden, ist Siekmann skeptisch, dass sich Beitragsunterschiede zwischen Banken aus unterschiedlichen Mitgliedstaaten durchsetzen ließen. Offen bleibt seiner Auffassung nach im derzeitigen Entwurf auch die Frage der Garantie durch einen solventen Hoheitsträger – der entscheidende Punkt für das Vertrauen der Bevölkerung.

IMFS Working Paper 106
Helmut Siekmann
"Die Konstruktionsfehler der EU-Einlagensicherung"

(PDF, 155 KB)