Die Target-Debatte werde emotional, wenn es um Verluste oder Gewinne von Steuerzahlern gehe, sagte er weiter.
Technisch gesehen seien die Target-Salden Verrechnungsposten innerhalb des Euro-System. Ein Verlustrisiko bestehe für den Fall, dass ein Staat aus der Währungsunion austritt und seine Verbindlichkeiten gegenüber dem Euro-System nicht begleichen kann oder will. "Dann wird der Verlust auf das gesamte Euro-System umgelegt".
Kritisch ist Wieland zufolge eher die Tatsache, dass Target-Salden auch zunehmende Kapitalflucht widerspiegeln könnten. "Und um den Interbankenmarkt wiederzubeleben, müssten Banken und Staaten außerdem endlich ausreichend entflochten werden", sagte Wieland.
Volker Wieland: "Funktionierendes Zahlungssystem" ("Süddeutsche Zeitung")