Volker Wieland: Hausgemachte Probleme hemmen Wirtschaftswachstum in Deutschland (Kauppalehti)

Zahlreiche Hindernisse, die das Wachstum der deutschen Wirtschaft hemmen, sind nach Einschätzung von Prof. Volker Wieland "hausgemacht". Im Gespräch mit der finnischen Zeitung "Kauppalehti" beschreibt er die Folgen des Zinsanstieg auf die Wirtschaftsleistung und zeigt, wo die drängendsten Probleme liegen.

Wieland zufolge hat sich der Anstieg der Zinssätze stark negativ auf Wohnungsbaudarlehen, Hauspreise und Neubauten ausgewirkt. "Die Hauptsorge gilt jedoch der hohen Inflation, und es ist klar, dass die Zentralbank handeln muss, um sie zu senken", sagte er. Seiner Ansicht nach sind jedoch "im Hinblick auf die gesamtwirtschaftliche Stagnation die Folgen des Krieges und die hohen Energiepreise die größere Belastung für die deutsche Industrie und die Wirtschaftstätigkeit insgesamt." Der energieintensive Sektor, der von großer Bedeutung ist, ist um 20 Prozent zurückgegangen.  

Wieland sieht zudem eine Reihe von "hausgemachten Problemen": übermäßige Regulierung, übermäßige bürokratische Belastung der Unternehmen, unzureichende Digitalisierung, hohe Besteuerung, Personalmangel und die Schwierigkeit, zu einer vernünftigeren Einwanderungspolitik überzugehen, die sich darauf konzentriert, qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland für Arbeitsplätze in Deutschland zu gewinnen. Dies sind seiner Meinung nach die größten Hürden für eine wachsende Wirtschaft. Gleichzeitig verweist er auf die Vorteile, von denen die deutsche Wirtschaft profitieren kann. Es gebe nach wie vor viele erfolgreiche und anpassungsfähige Unternehmen und gut ausgebildete Fachkräfte, so Wieland.

Kauppalehti: "Kohta alkavat koronlaskut" (€)