"Für mich war immer klar, dass ich nicht mehr als zwei Amtszeiten mache und jetzt ist ein guter Zeitpunkt gekommen. Die Arbeit im Rat ist sehr zeitintensiv, und das kommt zu meiner Haupttätigkeit in Forschung und Lehre und als Leiter eines Universitätszentrums in Frankfurt noch dazu. Es ist immer ein schwieriger Spagat zwischen Universitätstätigkeit und Rat", sagte Wieland. Mit neun Jahresgutachten, drei Sondergutachten, drei Produktivitätsberichten und 20 Konjunkturprognosen habe er seinen Teil geleistet.
In den Ministerien wünscht sich Wieland "mehr akademische Ökonomen, die für eine befristet Zeit in Vollanstellung auf hoher Ebene im Kanzleramt, dem Wirtschafts- und dem Finanzministerium mitarbeiten". Sie könnten in den Ministerien wirtschaftspolitische Fragen, die über das Tagesgeschäft hinausgehen, analytisch bearbeiten und in den politischen Prozess einspeisen, sagte er.
Der Sachverständigenrat sollte Wieland zufolge abrücken von dem Fokus auf sein Jahresgutachten. "In das oft 500 Seiten dicke Gutachten stecken alle extrem viel Arbeit und Analysekraft rein." Das sei aber ineffizient. "Man kann das alles gar nicht in der einstündigen Pressekonferenz, bei der das Gutachten vorgestellt wird, erklären. So wird nur ein kleiner Teil medial verbreitet. Auch die Politik kann die Masse der Themen gar nicht so schnell verarbeiten", mahnte Wieland.
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Zur Pressemitteilung des Sachverständigenrats
Weitere Berichterstattung
FAZ: "Die drei Weisen"
Handelsblatt: "Volker Wieland verlässt den Sachverständigenrat"
Börsen-Zeitung: "Wieland hört als Wirtschaftsweiser auf"(€)
Tagesschau.de: "Will die Politik unabhängigen Rat?"
manager-magazin.de: "Nach Wielands Rückzug nur noch drei statt fünf Wirtschaftsweise"