Volker Wieland sieht bei Inflationsentwicklung vor allem Notenbank in der Verantwortung (Süddeutsche Zeitung)

Wie viel Gier steckt hinter den steigenden Preisen, fragt die "Süddeutsche Zeitung". Im Interview erläutert Prof. Volker Wieland, warum es aus seiner Sicht problematisch ist, Gewinnstreben als Gier zu bezeichnen. "In einer Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb ist das Streben nach Gewinn kein Übel." Unter den Firmen gebe es weiterhin Gewinner und Verlierer.

Doch die Verbraucher seien auch nicht dumm und schauten sich um, "wenn die Preise wehtun".
Nachteilig wirkt sich die Inflation Wieland zufolge auf die Kaufkraft des Euro aus. Importierte Energie und Rohstoffe seien teurer. "Wir müssen jetzt mehr Autos verkaufen, um die gleiche Menge norwegisches Gas zu kaufen."

Nach Ansicht von Wieland ist jetzt vor allem die Notenbank gefragt. "Eine Gier-Debatte darf nicht davon ablenken, dass die Inflation die Verantwortung der Notenbank ist." Notenbanken könnten zwar nicht den unmittelbaren Schock der Energiepreise abfedern. "Aber sie können dafür sorgen, dass die gesamtwirtschaftlichen Nachfrage in Einklang kommt mit dem geringerem Angebot", so Wieland.

Süddeutsche Zeitung: "Wie viel Gier steckt hinter den steigenden Preisen?" (€)