Volker Wieland sieht Gefahr politischen Drucks auf die EZB (Financial Times)

Für 2022 verzeichnete die Deutsche Bundesbank den ersten Verlust seit Jahrzehnten, und auch die Europäische Zentralbank (EZB) gab vergangene Woche bekannt, dass sie 2022 keine Gewinne verbuchte. Besonders die große Notenbankbilanz der EZB birgt nach Einschätzung von Prof. Volker Wieland Gefahren, wie er im Gespräch mit der "Financial Times" sagte.

Ökonomen zufolge könnten die Verluste den Druck auf die Zentralbanken erhöhen, ihre Bilanzen zu verkleinern, wie die FT weiter berichtet. Laut Wieland "ist es besser, die Bilanz relativ schnell schrumpfen zu lassen, während die Zinsen steigen". Seiner Ansicht nach wird der Plan der EZB, ihr fast 5 Mrd. Euro schweres Anleiheportfolio um 15 Mrd. Euro pro Monat zu reduzieren, "im Schneckentempo" umgesetzt. Durch die Beibehaltung einer so großen Bilanz "öffnet sich die EZB für erheblichen Druck von politischer Seite", sagte Wieland im Interview mit der FT.

Financial Times: "Bundesbank warns losses from bond purchases will wipe out buffers" (€)