Volker Wieland übt Kritik an neuen Maßnahmen der EZB ("Boerse.ARD.de", "n-tv.de", "FAZ")

Nach der Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) auf Null und der Ankündigung weiterer geldpolitischer Sondermaßnahmen hat Volker Wieland die abermaligen Beschlüsse heftig kritisiert. "Die EZB jagt dem Ölpreis hinterher", sagte er gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Als die Inflation vor einigen Jahren bei drei Prozent gelegen habe, habe sich die EZB - abgesehen von zwei kleineren Zinsschritten - vornehm zurückgehalten mit dem Argument, man dürfe nicht überreagieren. "Daran hätte sie sich auch dieses Mal halten sollen", stellte Wieland in einem Gastbeitrag auf "n-tv.de" heraus. Eine gefährliche Deflation sei nicht zu befürchten.

Überdies sei die EZB mit dem im März 2015 beschlossenen Anleihekaufprogramm in Vorlage gegangen und habe bereits zu viel unternommen. Das Programm sei mit großen Risiken verbunden. "Die Volatilität an den Finanzmärkten steigt", warnte Wieland. Es könne zu Überreaktionen kommen.

Vor der gegenwärtigen Entwicklung passe die EZB-Geldpolitik nicht auf Deutschland, ergänzte Wieland im Gespräch mit der "FAZ". Die Wirtschaft sei ausgelastet, die Löhne stiegen. Doch auch für den gesamten Euroraum sei die Geldpolitik "extrem locker". "Die Aufkaufprogramme sollte man reduzieren, statt sie auszuweiten", forderte er.

Boerse.ARD.de: "Ökonomen zur weiter gelockerten EZB-Geldpolitik"
n-tv.de: "Draghi hetzt dem Ölpreis hinterher - EZB weitet ihren Fehler aus"
FAZ: "Richtiger EZB-Kurs oder Geldpolitik für Zombies?"

FAZ: "Weltgrößter Rückversicherer greift EZB-Nullzinspolitik an" (17.03.16)