Volker Wieland zur politischen Rolle der EZB ("Börsen-Zeitung")

Nach dem Beschluss der Europäischen Zentralbank (EZB) zu einem großvolumigen Anleihekaufprogramm, um eine aufkommende Deflation zu verhindern und die Konjunktur anzukurbeln, gibt die '"Börsen-Zeitung" die Einschätzung zahlreicher Ökonomen zur politischen Rolle der EZB wider.

"Anleihekäufe sind zwar die logische Fortsetzung der Geldpolitik bei einem Zins nahe null", sagt Volker Wieland. Die vorangegangene geldpolitische Lockerung wäre jedoch seiner Einschätzung nach bereits mehr als ausreichend, um den Deflationsrisiken entgegenzuwirken.
Auf die Frage, ob die EZB inzwischen zur heimlichen Regierung Europas geworden sei, sagt Volker Wieland, dass die EZB mit Banken- und makroprudenzieller Aufsicht zu viel Macht erhalten habe, die besser bei einer separaten europäischen Aufsicht aufgehoben wäre. "Zum anderen hat sie mit neuen Maßnahmen wie der Ankündigung der OMT einen sehr großen Einfluss auf die Staatsfinanzierung der Krisenstaaten gewonnen und ist massiven politischen Interessen und Angriffen ausgesetzt".

("Ökonomenumfrage zur politischen Rolle der EZB" - Börsen-Zeitung)