SoSe 2025

Forschendes Lernen: Digitale Transformation als Rahmenbedingung des Rechts

Im Sommersemester 2025 biete ich ein Seminar zum Thema

Forschendes Lernen: Digitale Transformation als Rahmenbedingung des Rechts

an.

 

Die digitale Transformation verändert gesellschaftliche Strukturen, soziale Praktiken und ökonomische Geschäftsmodelle ein vielen Lebensbereichen. Damit gehen eine Reihe Herausforderungen für den rechtlichen Rahmen einher. Das materielle Recht, etwa das Datenschutzrecht, das Wettbewerbsrecht, das Medienrecht, das Bankenaufsichtsrecht oder das Gesundheitsrecht, reagieren auf neue Regelungsbedarfe. Ein nicht unwesentlicher Teil der Schwierigkeiten ergibt sich dabei daraus, dass oftmals nicht leicht zu beschreiben ist, welche Regelungsbedarfe sich beispielsweise durch Anwendungen des maschinellen Lernens neu ergeben, also etwa inwiefern Märkte auf digitalen Plattformen dysfunktional oder bestimmte Marktstrategien von Plattformbetreibern missbräuchlich sind, inwiefern das algorithmenbasierte Profiling zu Verzerrungen oder Diskriminierungen führt oder inwiefern die freie und individuelle Meinungsbildung durch Praktiken der Kommunikation in sozialen Netzwerken beeinträchtigt wird. Die angemessene Anwendung bestehender und die Konzeption neuer Tatbestände hängt von den Wirklichkeitsbeschreibungen ab. Zugleich ändert die digitale Transformation die medialen Rahmenbedingungen der Rechtsanwendung. Über juristische Datenbanken ist eine große Zahl gerichtlicher Entscheidungen, Kommentare und sonstiger Veröffentlichungen potenziell verfügbar. Das Ranking und die Filtertechniken entscheiden über die Auffindbarkeit der einzelnen Materialien. Unterschiedliche Legal Tech-Anwendungen werten je nach Kontext Texte inhaltlich aus, machen Entscheidungsvorschläge oder entwerfen Dokumente.

Die Teilnehmer:innen der Veranstaltung arbeiten unterschiedliche Facetten dieser veränderten Rahmenbedingungen des Rechts heraus. Die Themen können in unterschiedlichen Bereichen des öffentlichen Rechts oder der Rechtstheorie und Methodik des Rechts angesiedelt sein, beispielsweise im Medien-, Finanz- und Wettbewerbsrecht. Entsprechend dem hochschuldidaktischen Konzept des „Forschenden Lernens“ zielt die Veranstaltung darauf, dass die Teilnehmer:innen Prozesse rechtswissenschaftlicher Forschung kennenlernen, reflektieren und nach Möglichkeit aktiv selbst gestalten – von der Entwicklung einer geeigneten Fragestellung über die Erarbeitung der Inhalte bis zur Erstellung eines veröffentlichungsreifen Texts. Auf Wunsch sind wir bei der Suche nach einer Publikationsmöglichkeit behilflich.

Die Veranstaltung wird – unter Berücksichtigung der individuellen Wünsche der Teilnehmer:innen – intensiv begleitet, u.a. durch einführende Einheiten in die Themenbereiche sowie zur Forschung, durch Werkstattgespräche mit etablierten Forscher:innen sowie durch laufende, individuelle Gespräche.

Das Seminar richtet sich in erster Linie an Studierende der Schwerpunkte 1 (Internationalisierung und Europäisierung des Rechts), 2 (Unternehmen und Finanzen), 3 (Grundlagen des Rechts) und 4 (Verfassung, Verwaltung und Regulierung).

Einführungseinheiten werden – unter Berücksichtigung der Nachfrage der Teilnehmer:innen – an einzelnen Terminen, voraussichtlich jeweils montags nachmittags angeboten. Das Blockseminar findet am 15. und 16. Juli 2025, jeweils ganztags, im RuW Raum 2.102 statt. Für die Abgabe der Texte ist der 1. Juli 2025 vorgesehen.

 

Ein Vorbesprechungstermin findet am 29. Januar 2025 um 11 Uhr s.t. im RuW Raum 2.102 statt.

Für Fragen zur Veranstaltung sind wir unter broemel@jur.uni-frankfurt.de oder unter haufe@jur.uni-frankfurt.de erreichbar.