Hör-Tipp: Finanzmarktregulierung

Kann man die Finanzmärkte bändigen? Dieser Frage geht Helmut Siekmann im “Funkkolleg Wirtschaft” in der Folge zum Schwerpunkt Finanzmarktregulierung nach.

Als Reaktion auf die Finanzkrise, ausgelöst durch die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008, wurden zahlreiche neue Vorschriften erlassen. Nach Einschätzung von Siekmann bringt dies jedoch auch Nachteile mit sich.

„Durch die Menge der neuen Regeln und Vorschriften wird dieses Aufsichtssystem immer unübersichtlicher.“ Dazu kämen neue Einrichtungen, die die Finanzmärkte kontrollieren sollen. „Alles das zusammen macht das System der Aufsicht so komplex, dass kaum noch abzuschätzen ist, welche Hintertüren bestehen und welche Möglichkeiten für findige Finanzingenieure bestehen“, warnt Siekmann.

Maßnahmen wie die Finanztransaktionssteuer hält er nicht für geeignet, um Finanzgeschäfte zu regulieren. Denn sie habe auch Konsequenzen für Bankkunden, Arbeitnehmer, Rentner. „Durch eine umfassende Finanztransaktionssteuer, die auch geographisch alle Länder umfassen müsste, um Schlupflöcher zu vermeiden, würde auch der kleine Sparer und Steuerzahler belastet werden“, sagt Siekmann. „Und das soll ja nicht Sinn der Sache sein.“

Was den Erfolg der Regulierungsbestrebungen angeht, zeigt sich Siekmann eher skeptisch. Es seien zwar sehr viele neue Vorschriften erlassen und alte geändert worden. „Ob aber tatsächlich das Finanzsystem als Ganzes gesehen deutlich stabiler geworden ist, würde ich mit einem kleinen Fragezeichen versehen.“

In 22 halbstündigen Radiosendungen, die HR-Info von November 2015 bis Mai 2016 sendet, will das "Funkkolleg Wirtschaft" Wirtschaftszusammenhänge aufzeigen.

Zur Folge 20 des Funkkollegs Wirtschaft: "Kann man die Finanzmärkte bändigen?" mit Helmut Siekmann