IMFS-Forscher Robert Beyer untersucht für IWF Arbeitsmarktintegration von Immigranten

Angesichts des derzeitigen Flüchtlingszustroms in Europa hat IMFS-Mitarbeiter Robert Beyer während eines Forschungsaufenthalts beim Internationalen Währungsfonds (IWF) die Integration von Einwanderern auf dem deutschen Arbeitsmarkt während der vergangenen 40 Jahre analysiert. Dabei kommt Beyer zu dem Schluss, dass die Arbeitslosenquote von Migranten sieben Prozentpunkte höher liegt als bei vergleichbar qualifizierten heimischen Beschäftigten.

Nach etwa 20 Jahren sind die Migranten zwar vollständig auf dem deutschen Arbeitsmarkt integriert, schreibt Beyer. Doch selbst dann liegt die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden, noch drei Prozentpunkte höher als bei einheimischen Beschäftigten. Was die Höhe der Löhne angeht, verdienen Immigranten etwa 20 Prozent weniger als vergleichbar qualifizierte heimische Arbeitnehmer. Für Einwanderer ohne Deutschkenntnisse und deutschen Schulabschluss liegt die Lohnlücke bei 30 Prozent. Mit dem Erwerb von Deutschkenntnissen schließt sich diese Lücke um 12 Prozentpunkte; ein deutscher Schulabschluss lässt Migranten noch einmal um sechs Prozentpunkte aufschließen.

Die Studie ist als IMF Working Paper 16/6 erschienen. Die Ergebnisse dieser Studie sind ebenfalls eingegangen in die IWF-Studie Staff Discussion Note SDN/16/02 „The Refugee Surge in Europe: Economic Challenges“. IWF-Chefin Christine Lagarde präsentierte die Ergebnisse dieser Studie auf dem Weltwirtschaftsforum 2016 in Davos.

 

IMF Working Paper 16/6
Robert C. M. Beyer
The Labor Market Performance of Immigrants in Germany
(PDF)

IWF-Pressemitteilung zur Studie
Staff Discussion Note SDN/16/02 „The Refugee Surge in Europe: Economic Challenges“ (PDF)

Medienberichte zur Studie:
Der Spiegel (27.02.16): "Jetzt klotzen!"
Spiegel Online International: "The Refugee Bill - budget battle begins over Germany's new residents"
Die Welt: "Flüchtlinge können Deutschland helfen - aber es wird teuer"
Financial Times (Link)