Volker Wieland fordert mehr Transparenz bei EZB ("Neue Zürcher Zeitung")

Das Ende der Netto-Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) ist Volker Wieland zufolge nicht gleichzusetzen mit einer geldpolitischen Wende. Im Gespräch mit der "Neuen Zürcher Zeitung" forderte er eine deutliche Straffung der Geldpolitik sowie mehr Transparenz.

Nach Wielands Einschätzung ist die Geldpolitik im Euroraum noch immer sehr locker und durchaus im Krisenmodus. Die Wirtschaft sei jedoch schneller gewachsen als das Potenzial. Es sei daher höchste Zeit gewesen, die Netto-Anleihekäufe im Dezember zu beenden. Die Ankündigung der EZB, die Zinsen bis über den Sommer 2019 hinaus unverändert zu halten, käme jedoch einer weiteren Lockerung gleich, sagte Wieland.

Eine höhere Transparenz in der künftigen Kommunikation der Notenbank würde Wieland begrüßen. So habe der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in seinem jüngsten Gutachten angeregt, die EZB-Ratsmitglieder nach dem Vorbild des amerikanischen Offenmarktausschusses FOMC zu den erwarteten Entwicklungen bei Inflation, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit zu befragen.

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