Volker Wieland hält krisenorientierte Geldpolitik der EZB für unangemessen ("ARD-Plusminus")

Den Kauf neuer Anleihen stoppt die Europäische Zentralbank (EZB) zwar zum Jahresende. Nach Einschätzung von Volker Wieland kommt dies jedoch zu spät. "Die EZB hätte diese krisenorientierte Geldpolitik bereits früher beenden können", sagte er im Interview mit dem ARD-Magazin "Plusminus".

Hätte die EZB bereits 2017 mit einer Abkehr von der expansiven Geldpolitik begonnen, "könnten die Leitzinsen jetzt schon deutlich im positiven Bereich sein, ähnlich wie bei der amerikanischen Notenbank Fed", sagte Wieland weiter.

Auch der Verweis auf die Entwicklung der Kerninflation ist aus Wielands Sicht kein berechtigter Einwand. Diese sei vor drei oder vier Jahren nicht wesentlich anders gewesen. "Da muss man sich fragen, ob es wirklich notwendig war, Ende 2014 den Zins in den negativen Bereich zu senken und Anleihekäufe in großem Stil zu tätigen", kritisierte er im Interview mit "Plusminus".

 

ARD-Plusminus: "Kerninflation - warum Guthaben schwinden und Zinsen nicht steigen"

Volker Wieland im Interview ab 2:00 min