Volker Wieland warnt vor weiteren Entlastungspaketen zur Inflationsbekämpfung (Tagesschau.de)

Mit einer konzertierten Aktion will Bundeskanzler Olaf Scholz gemeinsam mit Gewerkschaften und Arbeitgebervertretern Wege finden, um dem Inflationsanstieg und den weiter steigenden Energiekosten zu begegnen. Prof. Volker Wieland sieht das kritisch: "Maßnahmen wie der Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket scheinen die Inflation zu bremsen, denn es gibt ja die betreffenden Güter und Dienstleistungen billiger zu haben." Doch damit stütze der Staat die gesamtwirtschaftliche Nachfrage und treibe letzten Endes die Inflation weiter an, sagte er im Gespräch mit Tagesschau.de.

Es sei nur ein Spiel "linke-Tasche-rechte-Tasche", warnte er. "Der Staat nimmt zusätzliche Schulden auf, für die später der Steuerzahler geradesteht".

Auch Einmalzahlungen sind Wieland zufolge keine geeignete Maßnahme. "Es gibt keinen Grund, warum der Staat jetzt noch einen zusätzlichen Transfer bereitstellen sollte, der den Arbeitnehmern zugutekommen kann, ohne die Arbeitgeber zu belasten." Der Staat habe sich schon dieses Jahr beim Mindestlohn eingemischt und für eine Erhöhung von über 22 Prozent gesorgt. "Das ist mehr als Inflationsausgleich."

Tagesschau.de: "Was gegen eine Lohn-Preis-Spirale hilft"