Um dem demographischen Wandel zu begegnen, sollte die Regierung das Renteneintrittsalter an die gestiegene Lebenserwartung anpassen. Nach dem Jahr 2025 verschlechtere sich die Zahl der Erwerbstätigen im Verhältnis zu Rentenempfängern deutlich. Daneben seien Steuersenkungen ratsam. Die Vorteile der Digitalisierung sollten zudem von der breiten Bevölkerung besser angenommen werden. "In Deutschland wäre es sehr schwer, sich von einem kleinen Start-up zu einem Unternehmen wie Google zu entwickeln", sagte Wieland.
Den Dämpfer, den die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal erlitten hat, führt Wieland auf drei Faktoren zurück. Zum einen hätten sich die deutschen Autobauer nur ungenügend auf die neuen Abgastestverfahren vorbereitet. Darüber hinaus sei die Entwicklung eine Normalisierung nach Zeiten der Überkapazität. Der Rückgang zeige aber auch, wie empfindsam die deutsche Wirtschaft auf die Exportentwicklung reagiere.
Die gerade erzielte Brexit-Vereinbarung sieht Wieland skeptisch. "Es ist wichtig, einen harten Brexit zu vermeiden und überhaupt zu einer Vereinbarung zu gelangen". Die größte Gefahr gehe von einem harten Brexit aus. Er sei jedoch betrübt über die Entwicklung insgesam:. "Es ist sehr traurig zu beobachten, dass Großbritannien die EU verlassen will".
Bloomberg: "German economy shrinks for first time since 2015"