WS 2023/2024

Seminar Forschendes Lernen: Digitale Transformation als Rahmenbedingung des Rechts

Im Wintersemester 2023/2024 biete ich ein Seminar zum Thema

 

Forschendes Lernen: Digitale Transformation als Rahmenbedingung des Rechts

an.

 

Die digitale Transformation verändert gesellschaftliche Strukturen, soziale Praktiken und ökonomische Geschäftsmodelle ein vielen Lebensbereichen. Damit gehen eine Reihe Herausforderungen für den rechtlichen Rahmen einher. Das materielle Recht, etwa das Datenschutzrecht, das Wettbewerbsrecht, das Medienrecht, das Bankenaufsichtsrecht oder das Gesundheitsrecht, reagieren auf neue Regelungsbedarfe. Ein nicht unwesentlicher Teil der Schwierigkeiten ergibt sich dabei daraus, dass oftmals nicht leicht zu beschreiben ist, welche Regelungsbedarfe sich beispielsweise durch Anwendungen des maschinellen Lernens neu ergeben, also etwa inwiefern Märkte auf digitalen Plattformen dysfunktional oder bestimmte Marktstrategien von Plattformbetreibern missbräuchlich sind, inwiefern das algorithmenbasierte Profiling zu Verzerrungen oder Diskriminierungen führt oder inwiefern die freie und individuelle Meinungsbildung durch Praktiken der Kommunikation in sozialen Netzwerken beeinträchtigt wird. Die angemessene Anwendung bestehender und die Konzeption neuer Tatbestände hängt von den Wirklichkeitsbeschreibungen ab. Zugleich ändert die digitale Transformation die medialen Rahmenbedingungen der Rechtsanwendung. Über juristische Datenbanken ist eine große Zahl gerichtlicher Entscheidungen, Kommentare und sonstiger Veröffentlichungen potenziell verfügbar. Das Ranking und die Filtertechniken entscheiden über die Auffindbarkeit der einzelnen Materialien. Unterschiedliche Legal Tech-Anwendungen werten je nach Kontext Texte inhaltlich aus, machen Entscheidungsvorschläge oder entwerfen Dokumente.

Die Teilnehmer:innen der Veranstaltung arbeiten unterschiedliche Facetten dieser veränderten Rahmenbedingungen des Rechts heraus. Die Themen können in unterschiedlichen Bereichen des öffentlichen Rechts oder der Rechtstheorie und Methodik des Rechts angesiedelt sein, beispielsweise im Medien-, Finanz- und Wettbewerbsrecht. Zudem kommen als Gegenstand von Einzelthemen neben der digitalen Transformation auch andere strukturelle Änderungen der Wirklichkeit in Betracht, die das Recht in unterschiedlichen Bereichen herausfordern, insbesondere etwa rechtliche Maßnahmen zur Bekämpfung und Bewältigung des Klimawandels.

Entsprechend dem hochschuldidaktischen Konzept des „Forschenden Lernens“ zielt die Veranstaltung darauf, dass die Teilnehmer:innen Prozesse rechtswissenschaftlicher Forschung kennenlernen, reflektieren und nach Möglichkeit aktiv selbst gestalten – von der Entwicklung einer geeigneten Fragestellung über die Erarbeitung der Inhalte bis zur Erstellung eines veröffentlichungsreifen Texts. Auf Wunsch sind wir bei der Suche nach einer Publikationsmöglichkeit behilflich.

Die Veranstaltung wird – unter Berücksichtigung der individuellen Wünsche der Teilnehmer:innen – intensiv begleitet, u.a. durch einführende Einheiten in die Themenbereiche sowie zur Forschung, durch Werkstattgespräche mit etablierten Forscher:innen sowie durch laufende, individuelle Gespräche.

Das Seminar richtet sich in erster Linie an Studierende der Schwerpunkte 1 (Internationalisierung und Europäisierung des Rechts), 2 (Unternehmen und Finanzen), 3 (Grundlagen des Rechts) und 4 (Verfassung, Verwaltung und Regulierung).

Einführungseinheiten werden – unter Berücksichtigung der Nachfrage der Teilnehmer:innen – an einzelnen Terminen, voraussichtlich jeweils montags nachmittags angeboten. Das Blockseminar findet am 5. und 6. Februar 2024, jeweils ganztags, im RuW 3.102 statt. Für die Abgabe der Texte ist der 26. Januar 2024 vorgesehen.

 

Ein Vorbesprechungstermin findet am 18. September, 11 Uhr s.t., via Zoom statt:

https://uni-frankfurt.zoom-x.de/j/63158114783?pwd=V3dSMHpiM2xKZ04xVTdVS2t0Mkl4Zz09

Meeting-ID 631 5811 4783; Kenncode 557655

 

Für Fragen zur Veranstaltung sind wir unter broemel@jur.uni-frankfurt.de oder unter haufe@jur.uni-frankfurt.de erreichbar.

 

Vorlesung Verwaltungsrecht I + Polizei- und Ordnungsrecht (WS 2023/24)

Einführung in das Recht der öffentlichen Verwaltung: Konstellationen des Staat-Bürger-Verhältnisses, Typen und Handlungsformen der Verwaltung, verwaltungsrechtliche Konflikte und Rechtsschutz gegen Verwaltungshandeln. Dazu Grundlagen des Polizei- und Ordnungsrechts, Spezialbefugnisse, Vollstreckungsmaßnahmen.

Die Veranstaltung findet voraussichtlich als Präsenzvorlesung statt.

Vorlesungstermine:

Mo: 08:00-10:00 Uhr, 16.10.2023 bis 05.02.2024
Di: 14:00-16:00 Uhr, 17.10.2023 bis 06.02.2024

Im Hörsaalzentrum HZ 1.

Es existiert ein OLAT-Kurs zu dieser Veranstaltung. Dort werden in Kürze alle vorlesungsbegleitenden Materialien hochgeladen.

Green Finance: Monetary Policy and Banking Supervision

In the winter semester 23/24, a joint seminar will be held on the following topic:

 

Green Finance: Monetary Policy and Banking Supervision

 

Climate change brings challenges for banking supervisory law and monetary policy. Climate-related risks are difficult to model for various reasons. They affect business models in many ways, but over a longer time horizon. Uncertainty, both in terms of the intensity of climate change and in terms of impact pathways and economic effects, is high. Experience is scarce. Both banking supervision and monetary policy are therefore working on models and procedures to adapt existing instruments to the looming changes. Conversely, monetary policy in particular, but also banking supervision, can be used as an instrument to combat climate change. However, this raises the question of the extent to which actively combating climate change falls within the competence of the European Central Bank as well as the supervisory authorities. Moreover, climate protection as an additional objective can affect the independence and the fulfilment of existing tasks.

 

The interdisciplinary seminar aims to examine various facets of climate change and the associated challenges for monetary policy as well as for supervision from an economic and legal perspective.

 

Seminar topics include:

  1. Characterisation of climate risks and their consideration in supervisory law
  2. Climate risks in microprudential banking supervision
  3. Differences between quantitative and qualitative supervisory approaches to climate risk processing
  4. Climate risks in macroprudential banking supervision
  5. Stresstesting as an instrument in dealing with climate risks
  6. Sustainability risks (ESG in general) in banking supervision
  7. Banking supervision as an instrument to mitigate climate change
  8. Options and competences of the ECB to mitigate climate change
  9. Independence of the ECB and democratic legitimacy as limits of green monetary policy
  10. Changes in normative standards due to climate change in banking supervisory law and monetary policy

 

The seminar is primarily aimed at students of the specialization areas 1 (Internationalization and Europeanization), 2 (Law and Finance) and 4 (Constitution, Administration, Regulation), but is also open to interested students as well as doctoral candidates if there is sufficient capacity. Lectures and papers can be delivered in English or German.

 

For law students (Fachbereich Rechtswissenschaft) a preparatory meeting will be held on 18 September 2023, 1 p.m., via zoom (Meeting ID 634 2726 7167; Link https://uni-frankfurt.zoom-x.de/j/63427267167?pwd=QVVqYzVPMEc5R2RJSmprME9wRjhFQT09)

 

The block seminar will take place on 8.2.2024 (House of Finance, Room Sidney, 3.45) and 9.2.2024 (Seminarhaus, Room SH 3.104), each full day. The written seminar papers are to be submitted by 26.01.2024 via e-mail [professur.broemel@jur.uni-frankfurt.de] (and of course uploaded in QIS). Topics will be assigned in the days following the preparatory meeting date. In addition to the preparatory meeting, we can be reached at spiegel@jur.uni-frankfurt.de or broemel@jur.uni-frankfurt.de for questions about the topics, the assignment, or the seminar in general.