"7 Prozent Inflation sind möglich" - Medienschau zu "The ECB and Its Watchers" (FAZ, Börsen-Zeitung, Handelsblatt)

Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sowie die Bedeutung des Klimawandels und der grünen Transformation auf die Geldpolitik standen im Vordergrund der diesjährigen Konferenz "The ECB and Its Watchers", organisiert von Prof. Volker Wieland. Zumindest kurzfristig sollten nach Einschätzung der EZB-Vertreter die Auswirkungen von Kriegsgeschehen und Sanktionen auf die Energiepreise nicht unterschätzt werden.

Mit dabei waren viele prominenten Notenbanker und Wissenschaftler – von EZB-Präsidentin Christine Lagarde bis zum früheren Notenbank-Chefvolkswirt Otmar Issing, der schon lange eindringlich von der EZB eine Straffung der Geldpolitik fordert. Im Durchschnitt dieses Jahres erwartet die EZB für die Eurozone jetzt eine Inflation von 5,1 Prozent, wie Lagarde hervorhob. In einem pessimistischeren Szenario hielten die Ökonomen der Notenbank aber auch schon auch 7,1 Prozent Inflation im Jahresdurchschnitt 2022 für möglich."

FAZ: "Lagarde: 7 Prozent Inflation sind möglich"

Auf Dauer sei mit einer veränderten Inflationsdynamik zu rechnen, hebt das "Handelsblatt" in seiner Berichterstattung hervor. „Es ist unwahrscheinlich, dass wir zu derselben Inflationsdynamik zurückkehren, die wir vor der Pandemie erlebt haben“, sagte sie am Donnerstag in ihrer Rede auf der jährlichen Konferenz „The ECB and its watchers“ in Frankfurt. Aus diesem Grund habe sich die Europäische Zentralbank (EZB) entschieden, ihre Anleihezukäufe schneller zu reduzieren als ursprünglich geplant."

Handelsblatt: "EZB-Chefin Lagarde sieht dauerhaft veränderte Inflationsdynamik"

Dass die Zeiten niedriger Inflation wie vor der Corona-Pandemie vorbei seien, heißt es auch in der "Börsen-Zeitung". "EZB-Präsidentin Lagarde sagte nun am Donnerstag bei der ECB Watchers Conference in Frankfurt, dass die Notenbank zunehmend zuversichtlich sei, dass das Phänomen zu niedriger Inflation wie vor der Corona-Pandemie nicht zurückkehren werde. Es werde immer wahrscheinlicher, dass sich die Teuerung mittelfristig dem Inflationsziel der EZB von 2,0 % annähere. Deswegen leite die EZB die Normalisierung der Geldpolitik ein. Der Ukraine-Krieg stelle da aber eine Herausforderung dar: „Wir müssen einen Schock bewältigen, der die Inflation kurzfristig über unser Ziel hinaus treibt und das Wachstum verringert.“

Börsen-Zeitung: "Debatte über EZB-Zins nimmt Fahrt auf"
Börsen-Zeitung: "Vorstoß für Preiskontrollen löst Widerspruch aus"

Ein Bericht zu "The ECB and Its Watchers" zum Nachhören im Deutschlandfunk