„Der digitale Euro ist ein sicheres Zahlungsmittel“, sagte Broemel, denn der Anspruch richte sich direkt gegen die Zentralbank und nicht gegen Finanzintermediäre. Dies schaffe Vertrauen. Zudem biete der digitale Euro eine Infrastruktur für die Umsetzung von Zahlungen, die allgemeinwohlorientiert sei. Aus Sicht von Broemel ist der digitale Euro damit für interessant für Verbraucher, die im E-Commerce weniger datenintensive Zahlungsmittel nutzen möchten, oder bargeldaffine Personen, die digital auf unkompliziertem Wege zahlen möchten. Darüber hinaus könnten sich Nutzer damit unabhängiger machen von großen Konzernen oder spezifischen digitalen Ökosystemen. „Allein die Nutzungsmöglichkeit des digitalen Euro wird dazu führen, dass andere Alternativen auf dem Markt nicht allzu weit von diesen Möglichkeiten entfernt sind“, ist Broemel überzeugt.
Zwischen den verschiedenen Varianten von digitalen Zentralbankgeld können dabei erhebliche Unterschiede bestehen. Im Vergleich etwa zum chinesischen Modell sei der digitale Euro mit der Erhebung von deutlich weniger Daten verbunden. Digitales Zentralbankgeld könne für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden, wie etwa die Nutzung für viele große Zahlungen oder eher für kleinere. „Es hängt von der Ausgestaltung ab, ob das digitale Zentralbankgeld eher Wertspeicher oder Zahlungsmittel sein soll oder wie stark Intermediäre eingebunden sind“, so Broemel.
Tagesschau24, Update Wirtschaft vom 29.06.23 (ab 8:00)