"Die Fed wird sich wohl entscheiden, schneller aus der lockeren Geldpolitik auszusteigen als bisher erwartet", sagte er. Bereits im November hatte die Zentralbank angekündigt, das Volumen der Anleihekäufe zu verringern: Von derzeit 120 Milliarden Dollar monatlich sollen die Käufe jeden Monat um 15 Milliarden Dollar abgesenkt werden und somit Mitte Juni 2022 auslaufen.
Bei der EZB geht es Wieland zufolge "alles etwas langsamer". Die Inflation im Euroraum sei ebenfalls übers Ziel gestiegen, aber nicht so stark wie in den USA. "Bisher erwartet der EZB-Stab, dass die Inflation 2022 und 2023 wieder unter das Ziel von 2 Prozent fällt". Von der EZB forderte er eine klare Ausstiegsstrategie aus der lockeren Geldpolitik. Die wirtschaftliche Erholung und der Anstieg der Inflationsraten sprechen laut Wieland dafür, das Ende der lockeren Geldpolitik "langsam aber sicher einzuleiten". Die Nettozukäufe von Wertpapieren aus dem Notfallkaufprogramm PEPP sollten nicht über den März hinaus fortgesetzt werden.
Die Fed ist nach Einschätzung von Wieland deutlich transparenter in ihrer Kommunikation. Das empfiehlt er auch der EZB. "Am einfachsten wäre es, ähnlich wie andere Notenbanken, den künftigen Zinspfad zu veröffentlichen".
Tagesschau.de: "Notenbanken unter Zugzwang"