Auch nach dem Brexit-Votum der Briten hält Volker Wieland die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) derzeit für viel zu expansiv. Natürlich müssten die Notenbanken kurzfristig zum Krisenmanagement bereitstehen und strauchelnde Banken mit Liquidität versorgen, um Schaden fürs Finanzsystem zu vermeiden, sagte er im Gespräch mit der "Neuen Zürcher Zeitung". Aber die Geldpolitik müsse sich an der mittelfristigen Inflationsentwicklung orientieren.
Die Fokussierung der EZB auf der Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) sei jedoch nicht zielführend, da er die volatilen Energiepreise beinhalte. Andere Inflationsmaße wie der Konsum-Deflator oder der BIP-Deflator, der die Produktion aller Güter im Inland misst, weisen Wieland zufolge auf höhere Leitzinsen im Euroraum hin.
NZZ: "Die EZB ist viel zu expansiv"