Volker Wieland hält EZB-Programm für Unternehmensanleihen für unnötig ("ARD-Plusminus")

Seit der Ankündigung des EZB-Kaufprogramms für Unternehmensanleihen (CSPP) im März 2016 sind die Wertpapieremissionen von Unternehmen beträchtlich gestiegen. Nach Einschätzung von Volker Wieland hätte die Europäische Zentralbank (EZB) dieses Programm längst beenden können.

"Die Wirtschaft erholt sich, deshalb ist es nicht notwendig, dieses Programm weiterzuverfolgen", sagte er in dem ARD-Magazin "Plusminus".

Das Programm umfasst nichtfinanzielle Unternehmen mit einem Investment-Grade-Rating. Profitieren können daher vorwiegend große, multinationale Unternehmen, die sich über den Kapitalmarkt refinanzieren. Nach Recherchen von "Plusminius" haben die nationalen Notenbanken dabei vor allem Anleihen von Daimler, BMW, Telefonica und Anheuser-Busch Inbev erworben. Die Auswirkungen sieht Wieland eher skeptisch: "Die EZB verzerrt den Markt. Das verändert die Konditionen für eine Auswahl von Unternehmen sehr deutlich". Diese großen Unternehmen könnten sich jedoch ohnehin leichter finanzieren als kleinere und mittlere Firmen, sagte er.

ARD-Plusminus: "Wettbewerbsverzerrung: EZB begünstigt Großkonzerne"
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