Volker Wieland hält Pläne der Ampelkoalition zur Rente nicht für ausreichend (Börsen-Zeitung)

Die großen Herausforderungen Digitalisierung und Klimaschutz seien zwar erkannt, die Pläne zur Sicherung des Rentensystems aber nicht ausreichend. So urteilte Prof. Volker Wieland in einem ersten Fazit zu den Plänen der Ampelkoalition im Gespräch mit der "Börsen-Zeitung". Er sei enttäuscht, "dass nicht gehandelt wurde, um die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Finanzierbarkeit des Rentensystems stärker zu begrenzen".

Das Renteneintrittsalter müsste an die Lebenserwartung gekoppelt werden, forderte er weiter. Zustimmend gab sich Wieland zum Umgang mit der Schuldenbremse. Er sei "froh, dass die Koalition die Schuldentragfähigkeit betont und die nötigen Ausgaben im Rahmen der deutschen Schuldenbremse realisieren will - und zwar ohne die Steuern zu erhöhen".

Wieland forderte, die Steuern stattdessen zu senken. Aus seiner Sicht wären eine Senkung der Körperschaftsteuer und Abschreibungen auf alle Investitionen sinnvoll. In diesem Zusammenhang verwies Wieland auf den massiven Investitionsbedarf in Deutschland, nicht nur in den Bereichen Digitalisierung und Klimaschutz. Deutschland müsse seine Wettbewerbsfähigkeit mit Investitionen und Innovationen stärken, um den Wohlstand zu erhalten und zu erhöhen.

Börsen-Zeitung: "Das Tempo ist beeindruckend" (€)