Volker Wieland hält vorübergehenden Preisanstieg für fossile Brennstoffe für unvermeidlich (FAZ)

Die grüne Transformation treibt die Inflation. „Der bisher zurückgelegte Weg war vermutlich der einfachste Teil der Strecke“, sagte Prof. Volker Wieland im Interview mit der F.A.Z. In einer Übergangsphase sei ein relativer Preisanstieg für fossile Brennstoffe nicht zu verhindern.

"Höhere Preise sind notwendig um Verhalten zu ändern und Anreize für Innovationen und Investitionen zu setzen". Das führt Wieland zufolge zunächst zu einem Kostenanstieg für die Unternehmen und Haushalte. Erst wenn sich die Wirtschaft ein starkes Stück gewandelt und der technologische Fortschritt hin zu weniger Nutzung fossiler Brennstoffe stattgefunden habe, werde die bisher große Bedeutung der Öl- und Gaspreise für die Inflation zurückgehen. "Es hängt natürlich auch davon ab, wie die Transformation verfolgt wird", sagte Wieland weiter.

Die Verteuerung fossiler Energien treffe alle Bevölkerungsgruppen, denn jeder zahle denselben CO2-Preis.  Allerdings sei der Anteil der Ausgaben für Energie an den Gesamtausgaben bei einkommensschwächeren Haushalten höher. Daher seien sie relativ stärker betroffen. "Der Staat könnte dem sehr einfach entgegentreten, indem er die Belastungen auf Strom in Form der EEG-Umlage und der Stromsteuer reduziert und zwar mithilfe der Einnahmen aus dem erhobenen CO2-Preis." Dies sei auch ein Anreiz für Haushalte, schneller umzustellen, sagte Wieland.

FAZ: "Ein relativer Preisanstieg für fossile Brennstoffe ist unvermeidlich" (€)