Volker Wieland rechnet mit deutlichem Anstieg der Inflationsrate (Wiwo.de)

Nach einem Anstieg der Inflationsrate zu Jahresbeginn geht Prof. Volker Wieland davon aus, dass die Preise im Jahresdurchschnitt um zwei Prozent, zum Jahresende in einzelnen Monaten auch um drei Prozent zulegen können. Diese Entwicklung könnte weiter anhalten, wie er im Interview mit der Wirtschaftswoche online erläuterte. "Allerdings gehe ich davon aus, dass auch 2022 und in den Jahren danach eine ähnlich hohe Inflation denkbar ist, also zwischen zwei und drei Prozent jährlich."

Man solle das Risiko nicht außer Acht lassen, dass es auch mal noch mehr werden könne, mahnte Wieland. Grund dafür sei das Geldmengen- und Kreditwachstum. "Die breite Geldmenge steigt aktuell mit einer Rate von mehr als zehn Prozent etwa doppelt so schnell wie in den vergangenen Jahren. Da bauen sich Inflationsrisiken auf, falls die Menge an Geld über die Kredit- auch in die Gütermärkte drängen sollte."

Dies könnte seiner Einschätzung nach Folgen für die Finanzstabilität haben. "Man sollte jedenfalls einen möglichen Zinsanstieg bei länger laufenden Anleihen nicht aus dem Auge verlieren oder verharmlosen. Der könnte manchen Schuldner an den Finanzmärkten in die Bredouille bringen, gerade weil viele zu sorglos sind."

Wiwo.de: "Inflationsraten von drei bis vier Prozent sind nicht undenkbar"