Volker Wieland rechnet mit weiterhin hoher Kerninflation (Main-Post)

Auch wenn die Inflationsrate zuletzt niedriger ausgefallen ist als in den Vormonaten, ist dies für Volker Wieland noch kein Anzeichen der Entspannung. Die Kerninflation werde weiter hoch bleiben, vielleicht sogar noch steigen, sagte er im Gespräch mit der Mediengruppe Main-Post. "Damit wird die Inflation nicht so schnell auf zwei Prozent zurückgehen. Da bin ich nicht so optimistisch wie die EZB."

Abhilfe schaffen bei der Preisentwicklung ließe sich über eine Ausweitung des Energieangebots, so Wieland. Die Möglichkeiten seien zwar begrenzt, auch beim Import von Flüssiggas. "Wir könnten aber zum Beispiel eine Schiefergasförderung mit Fracking-Methoden erlauben. Da haben wir sehr große Reserven." Auch die Kernenergie könne – wie etwa in Schweden – weiterhin einen wichtigen Beitrag leisten.

Von Trittbrettfahrern zu sprechen, wenn Preise von knappen Gütern über die Mehrkosten hinaus steigen, ist Wieland zufolge nicht gerechtfertigt. "Der Gewinn setzt einen Anreiz, mehr zu produzieren. Das ist sinnvoll". Dagegen seien Monopolstellungen ein Problem. "Da kann Marktmacht genutzt werden, um das Angebot zu beschränken und den Gewinn zu erhöhen."

Main-Post: "Inflation und Energiekrise: Warum Wirtschaftsexperte Volker Wieland vor starken Lohnerhöhungen warnt"