In den Vereinigten Staaten sei eine Trendwende hin zu einer längeren Runde von mehreren Zinssenkungen "nicht angebracht", sagte er. Auch im Euroraum riet er der Europäischen Zentralbank (EZB) zu Besonnenheit. Die EZB habe die gute wirtschaftliche Entwicklung leider nicht für eine moderate Anpassung der Geldpolitik genutzt. Die Inflation sei zwar etwas unter Ziel, die Geldpolitik aber noch sehr locker. Daher sieht Wieland derzeit keinen Grund für weitere "Krisenmaßnahmen, die erhebliche Nebenwirkungen mit sich bringen". Begehrlichkeiten aus der Politik angesichts der hohen Notenbankbilanzen sollten die Notenbanken "mit klaren Exit-Strategien" begegnen.
In diesem Zusammenhang hält Wieland die Anwendung von symmetrischen Zinsregeln für geeignet. "Im Zuge einer Überarbeitung der Strategie sollte die EZB genau solche Regeln auf die Währungsunion anwenden und publizieren. Daran könnte sie die Symmetrie ihrer Politik festmachen".
Börsen-Zeitung: "Die Notenbanken dürfen nicht überreagieren" (€)